Pressemitteilung | Pflege zu Hause kann fast jeder lernen

Die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt. Rund 4 Millionen Menschen bundesweit gelten als pflegebedürftig im Sinne der Pflegeversicherung. Nur 20 Prozent davon werden in Pflegeheimen versorgt. 80 Prozent, also der weitaus größte Anteil dieser Menschen, wird zu Hause von den eigenen Angehörigen gepflegt. Damit sind die Pflegenden Angehörigen – bildlich gesprochen – der größte Pflegedienst Deutschlands. Die Christliche Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe in Halle (Saale) hat nun ein Angebot ins Leben gerufen, das diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe aufgreift. Cursus – das Zentrum für Pflegende Angehörige Halle (Saale) vermittelt Angehörigen und ehrenamtlich Pflegenden alle Kenntnisse und Fähigkeiten, die eine fachgerechte und einfühlsame Pflege im häuslichen Umfeld ausmachen (www.cursus-halle.de). Das Angebot wird durch die Pflegekassen getragen und ist für die Teilnehmenden kostenfrei.

Ohne den Einsatz der eigenen Angehörigen würde die Versorgung aller im häuslichen Umfeld pflegebedürftigen Menschen nicht möglich sein.Etwa die Hälfte der Pflegenden Angehörigen wird nicht durch einen professionellen Pflegedienst unterstützt. Dies führt in den meisten Fällen zu Fragen und nicht selten zu einem erheblichen Leidensdruck und zu einer Überforderung bei den Betroffenen. Die Folgen sind häufig soziale Isolation, ein Verlust der eigenen Unabhängigkeit oder Auswirkungen auf die eigene physische und psychische Gesundheit. Katrin Neef-Wedler, Projektleiterin bei Cursus, fasst die Beweggründe für das neue Angebot an der Christlichen Akademie zusammen: „Eine fachlich fundierte und vor allem bedarfsgerechte Pflege zu Hause kann nahezu jeder lernen. In unserem neuen Schulungszentrum Cursus bieten wir hierzu ganz konkrete Lern-, Beratungs- und Unterstützungsangebote an.“ Menschen, die mit einer häuslichen Pflegesituation konfrontiert werden, würden sich in der Regel viele Fragen stellen, so Neef-Wedler. Welche zeitlichen Ressourcen muss ich für die Pflege einplanen? Wie strukturiere ich am besten meinen Tag? Welche fachlichen und technischen Fertigkeiten, zum Beispiel bei der Körperpflege, bei Lagerung und Mobilisierung oder beim Einsatz von Pflegemitteln, benötige ich für eine gute Pflege zu Hause? Welche rechtlichen Kenntnisse sollte ich mir aneignen? Das neue Fortbildungsangebot auf dem Campus der Christlichen Akademie an der Fährstraße in Halle (Saale) vermittelt Angehörigen und ehrenamtlich Pflegenden das nötige Wissen in insgesamt 12 Basismodulen. Neben Gruppenschulungen sind auch die individuelle Beratung und Vor-Ort-Schulungen möglich.

Axinia Schwätzer, Geschäftsführerin der Christlichen Akademie, hat die Idee eines Zentrums für Pflegende Angehörige von Beginn an unterstützt: “Cursus erweitert das Angebot der Christlichen Akademie um ein Aufgabenfeld von enormer gesellschaftlicher Bedeutung. Wir möchten Menschen in Halle und der Region, die vor der komplexen Herausforderung einer häuslichen Pflege stehen, professionelles Wissen und Fertigkeiten aus einer Hand vermitteln. Ich glaube, dass wir hierfür besonders gute Rahmenbedingungen und die richtigen Fachleute anbieten können.“

Unterstützt wird Cursus – das Zentrum für Pflegende Angehörige Halle (Saale) durch die Stadt Halle (Saale), die Kaufmännische Krankenkasse – KKH, die Diakoniekrankenhaus Halle gGmbH, die Martha-Maria Krankenhaus Halle-Dölau gemeinnützige GmbH und die Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) GmbH. Künftig ist eine Ausweitung auf Spezialkurse, wie zum Beispiel die pflegerische Versorgung von Kindern oder in Notfällen, geplant. Die Anmeldung und auch die weiterführende Information ist ab sofort unter Telefon 0345 / 524 26 29 (Mo-Fr, 9-15 Uhr), über E-Mail info@cursus-halle.de oder über die Website www.cursus-halle.de möglich.

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Bilder zum Artikel:

Bei Cursus, dem Zentrum für Pflegende Angehörige in Halle (Saale), schulen und beraten Pflegeprofis pflegende Angehörige und ehrenamtlich Pflegende – für eine fachgerechte und einfühlsame Pflege zu Hause (Quelle: CAGP / Jessica Grashoff)